Pfarrgeschichte

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1. Die �ltesten Grabsteine in der Katharina Pfarrkirche

2. Die Stiftungsurkunde der Pfarre Gallspach 1343


3. Die Pfarrherren bis zur Gegenreformation 1344 - 1637


   Die �ltesten Grabsteine in der Pfarrkirche Gallspach


Heinrich Geymann, der Besitzer der Herrschaft Gallspach bestimmte zwischen 1354 und 1363 die Bartholom�uskirche in Gallspach zur Familiengrabst�tte. Von diesem Heinrich Geymann stammt auch der �lteste Grabstein in unserer Kirche. Der gro� dimensionierte Stein von bester Qualit�t ist ausgezeichnet erhalten. Der Grund des sehr guten Zustandes resultiert unter anderem daher, dass der Stein jahrhundertelang gesch�tzt unter dem Hochaltar lag und somit nicht abgetreten werden konnte. Hier befand er sich noch in der 1. H�lfte des 18. Jh., wie Hoheneck mitteilt. 1892 wurde er hinter dem Hochaltar in die Apsiswand aufrecht stehend eingemauert. Auf der Grabplatte ist das Geymannwappen mit Zinnen und Eichenlaub dargestellt. Die umlaufende Inschrift hat folgenden Inhalt:


hie ligt heinrich der gewman pawt dis gotshaus anno domini MCCCLVVIII


Die Jahreszahl 1363 wird von Einzelnen auch mit 1373 interpretiert, wobei argumentiert wird, der untere Teil der beiden Zehnerzahlen sei abgetreten worden. Betrachtet man jedoch den hervorragenden Allgemeinzustand des Steines und besieht man die Jahreszahl aus der N�he, dann erkennt man unzweifelhaft, dass statt einer r�mischen Zehnerzahl zwei F�nfer in die Grabplatte gemei�elt wurden. Dies l��t sich klar aus der Tiefe der Einmei�elung erkennen. F�r die Aufstellung an seinem derzeitigen Ort wurde der Pfarre seinerzeit eine Subvention von 20 Gulden gew�hrt.
(Zwei Schreiben der k.k. Central-Commission f�r Kunst und historische Denkmale, Wien an den Pfarrer von Gallspach vom 26. September 1892 und 12. Oktober 1892. Pfarrarchiv Gallspach)


Ein zweiter Stein aus dem Mittelalter ist derzeit in der s�dlichen Au�enmauer eingelassen. Der rote Marmorstein befand sich bis 1902 im Mittelgang des Kircheninneren. Generationen von Kirchgehern sind �ber ihn hinweggeschritten und haben die Inschrift abgetreten. Schwach erhalten blieben zwei Wappen, relativ gut die dazugeh�rigen Helme und Helmzierate. Eine Identifizierung der Verstorbenen ist dadurch m�glich. Das linke Wappen zeigt einen dreigeteilten Wappenschild, von dem das Mittelfeld besonders herausgearbeitet wurde. Mit gro�er Wahrscheinlichkeit ist es der Familie Paiss, einem Rittergeschlecht aus dem Attergau, zuzuschreiben. Die Paiss f�hrten die Farben schwarz - silber - rot im Schilde. Im rechten Wappen hat sich noch schwach das Geymannwappen mit Zinnen und Eichenlaub erhalten. Kurz vor oder nach 1400 ist eine Eheschlie�ung des Stephan Geymann mit Benigna Paiss anzusetzen. Sie war die Tochter des 1391 erstmals als B�rger von V�cklabruck auftretenden Ulrich Paiss und seiner Gemahlin Agnes. Nur einmal erscheint sie urkundlich, als Stephan Geymann in einem Rechtsstreit f�r seine Gattin eingreift. Beim gegenst�ndlichen Grabdenkmal handelt es sich mit gr��ter Wahrscheinlichkeit um den Grabstein von Stephan Geymann (urkundlich zwischen 1396 und 1435 erw�hnt) sowie seiner Gattin Benigna von Paiss (urkundlich 1407 genannt).
(Wolfgang Perr: Ein stummer Zeuge aus dem Mittelalter, Beitr�ge zur Geschichte Gallspachs, 17. Folge in: Gallspacher Nachrichten, 18. Ausgabe, Juni 1987, S. 22f mit sw Foto von Helmuth Wansch; farbige Abbildung des Grabsteines in: Wolfgang Perr, Bertram Scharinger, Helmuth Wansch: Gallspach. 1989, S. 25).


F�r mehrere Jahrzehnte fehlen nun steinerne Zeugnisse. Erst aus dem ersten Viertel des 16. Jh. sind wieder zwei Grabsteine erhalten. Links vom Hochaltar findet man den Grabstein des Bartholom�us Geymann und seiner Gemahlin Regina von Ramming. Bei der 1902 durchgef�hrten Reparatur des Kirchenpflasters wurde der Stein vom Mittelgang gehoben und an seinem derzeitigen Platz eingemauert. Die schon stark angegriffene Inschrift lautet:


"Anno Domini 1522 am ... starb der Edl und Vest Balthasar Geymann zu Gallspach. Anno Domini 1521 an S. Martins Tag ist verschaiden die Edl und Tugendhaffte Frau Catharina ein Ramigin die sein hausfrau gewesen ist. Ligend hier begraben den Gott genad."


Diesem Grabstein gegen�ber, also rechts vom Hochaltar, ist der �lteste Grabstein eines Priesters in die Kirchenwand eingelassen. Die Jahreszahl scheint auf den ersten Blick unvollst�ndig. Liest man die Zahl des Sterbejahres jedoch zweizeilig, d. h. die Zahl 15 oberhalb der Zahl 38, so tritt uns 1538 entgegen. Das passt auch f�r die Nachfolge im Priesteramt durch Wolfgang Leitner, der ab 1538/39 in Gallspach aufscheint. Auch dieser Stein wurde bei der Bodenreparatur im Jahr 1902 vom Mittelgang gehoben und an seinen derzeitigen Platz verbracht. An Inschriftentext ist erhalten:


"Hie ligt begraben der ersam und geistl Her Hanns Sch�tz von krenglbach Pfarrer zu Gallspach der gestorben ist anno dni den suntag Invocabis 1538".


Folgt man der Chronologie, so ist als n�chster der wohl sch�nste Gallspacher Grabstein anzuf�hren. Es ist jene Rotmarmorplatte, vielleicht ein Tumbadeckel, die den Ritter Hanns Heinrich Geymann in voller R�stung zeigt. Die umlaufende Inschrift dieses aus Untersberger Marmor gefertigten Steines lautet:


"Anno 1566 ist gestorben der Edl und Ehrnvest Hanns Hainrich Geymann zu Gallspach und Tr�tneck. K�. Kay. Mt. Rath und rhuhet hiesamt seinen dreien tugendhaften Hausfrauen. Kye die erste Magtalena ain Hehefelderin, die zweite Salome ain K�lnp�ckin, die dritte Brigitta ain Wallomitzin den Gott gnedig sei, Amen."


Von Hanns Heinrich Geymanns Gattinnen verschied Magdalena von Hohenfeld im Jahr 1540, Salome K�lnp�ck vor 1553 und Brigitta von Walewicz vor dem 27. September 1567. Hans Heinrichs Grab war wahrscheinlich frei im Kircheninneren aufgestellt. Die Anbringung der Wappen an den Ecken des Tumbadeckels spiegelt ein starkes genealogisches Interesse wider. Durch den hergestellten r�umlichen Bezug zum Umraum und durch die Konkurrenz zum Altar wird die Bedeutung der Pfarrkirche als Grabeskirche hervorgehoben. Dieser Grabstein wurde 1892 an seinen heutigen Ort gebracht.
(Hugo Hebenstreit: Die Geymann von Gallspach. Bd.II. 1969 O�LA; Renate Holzschuh-Hofer: Kirchenbau und Grabdenkm�ler. In: Adel im Wandel. Politik. Kultur. Konfession. 1500-1700. Katalog zur N� Landesausstellung, Rosenburg 1990, S. 91-101)

In einem Bericht aus dem Jahr 1900 hei�t es, da� man vor einigen Jahren auf die Gruft Hanns Heinrich Geymanns gesto�en sei. Auf dem Kupfersarg sei ein Schwert gelegen, welches aus der Grabst�tte entnommen wurde. Leider wird weder die genaue Lage der Gruft noch das Aufdeckungsjahr erw�hnt. Vermutlich durch diese Grab�ffnung, die Auffindung eines Schwertes und die Darstellung des Verstorbenen auf dem Stein hat sich sich die irrige �berlieferung gebildet, Heinrich Geymann, der Kirchenerbauer (gest. 1363), liege in voller R�stung in der Familiengruft bestattet. Im vorgenannten Bericht von 1900 wird der Grabstein Hanns Heinrichs wie folgt beschrieben:

"Es ist eine starke Rothmarmorplatte, vielleicht ein Deckel einer Tumba mit abgeschr�gtem Rand, an dessen Enden Wappenschilde angebracht waren; diese sind bis auf eines mit drei Steinbockk�pfen (oben zwei, unten einer) der Familie K�lnp�ck abgeschlagen und nicht mehr kenntlich. Im Felde steht die kr�ftige Gestalt, vollger�stet, der greise Ritter nach links gewendet, mit hinaufgeschobenem Visier und mit langem, bis auf die Brust reichenden Vollbarte. Die R�stung ist mit geschn�rlter Fassung geziert, hohen Sto�kragen und auf dem h�hnerbrustartigen K�rass der R�sthaken. Die Beintasche geschoben, abgeschlagene Schamkapsel, die H�nde mit Blechhandschuhen bekleidet, an den F��en geschobene, b�renfu�artige Eisenschuhe. In der Rechten die m�chtig und vom Wind segelartig aufgebl�hte wallende Lebensfahne, welche in einer Quaste endigt. An der linken Seite ein gro�es Schwert. In der Linken der dazugeh�rige Schild mit Voluten und Einkerbungen, das Wappen mit Zinnen und Eichenlaub."
(Johann Merz, Grabsteine der Familie Geymann in der Pfarrkirche zu Gallspach. Mittheilungen der k.k. Centralkommission zur Erforschung und Erhaltung von Baudenkm�lern, Wien 1900)


Ein sehr sch�ner Grabstein aus der Reformationszeit ist jener der ersten Gattin Hans Christoph Geymanns, Juliana von Maming aus dem Jahr 1576. Die Platte ist neben dem Stein des Heinrich Geymann (gest. 1363) hinter dem Hochaltar eingemauert. Er tr�gt folgende Inschrift:


Hier liegt begraben die Edl Ehrntugendhafte Frau Juliana dess Edl Gestrengen Herrn Hans Christoph Geymann zu Gallspach und Tr�ttenegg R�m. Kayserl. Majest. Rath Eheliche Gemahl und Herrn J�rg von M�ming zu Kirchberg an der P�elach Ritters R�m. Kayserl. Majest. gewesten Raths und Landes-Hauptmann in Oesterreich ob der Enns seel. und der Catharina einer gebohrnen Enencklin von Albrechtsberg einige Tochter die in Gott seelig entschlaffen den Ersten Decembriss Anno Domini MDLXXVI Jahr.


Noch um 1820 beschreibt ein unbekannter Verfasser den heute verschwundenen Grabstein der Schwester Hanns Heinrich Geymanns (gest. 1566), Genoveva, die ebenfalls in der Pfarrkirche ihre letzte Ruhest�tte fand. Die Inschrift des Steins wird folgenderma�en �berliefert:

"Anno Domini MDXLVII [1547] den ersten Martij starb die Edlvest Ehrentugendhaffte Frau Anna Ambrosi Eisenreichs zu Adelshausen eheliche Hausfrau welche weylend des Edl und Vesten Balthasar Geymanns zu Gallspach und Catharina Ramigin beeder Eheliche Tochter war, dero Seelen Gott gn�dig und barmherzig seyn wolle. Amen."
(Pfarrurbar Gallspach 1725. O�LA, Musealarchiv Hs 83; Anonymus (Seethaler?): Markt Gallsbach. Handschrift, c.1840. Marktarchiv Gallspach)


Ebenfalls nicht erhalten ist die Inschrift eines einstmals repr�sentativen Grabsteins aus dem Jahr 1600. Erhalten blieben davon nur zwei Reliefs an der rechten L�ngsmauer im Kircheninneren, wovon eines die Auferstehung der Guten und der B�sen darstellt (Vision bzw. Predigt des Propheten Ezechiel, Ez.37) w�hrend ein anderes den Verstorbenen - es handelt sich um Hans Christoph Geymann - inmitten seiner Familie kniend zeigt. Zur Rechten des Ritters sind 8 j�ngere M�nner, seine S�hne, dargestellt. Vier davon sind durch Kreuze als im Zeitpunkt des Ablebens von Hans Christoph Geymann bereits als verstorben bezeichnet. Auf der anderen Seite knien seine beiden Gattinnen, wovon die eine - Juliana - durch ein Kreuz �ber dem Kopf als bereits verstorben (1567) bezeichnet ist. Drei T�chter, alle drei bereits verstorben, komplettieren die dargestellte Familie. Drei weitere Frauengestalten sind entweder wegen der Symmetrie beigef�gt oder es handelt sich um Enkelinnen oder Schwiegert�chter. Ob die Inschriftenplatte zu Hohenecks Zeiten noch existierte, kann leider nicht mehr festgestellt werden. Der Patronatsherr hat aber deren Inhalt wie folgt notiert:


"Alhier liegt begraben der Edl und Gestrenge Herr, Herr Hans Christoph Geymann auf Gallspach und Tr�tteneck, Walchen und Freyn und Schwarzgrub, R�m. Kayserl. Majest. gewester Rath und Landrath einer ersammen Landtschaft des Ertz-Hertzogthumb �sterreich ob der Ennss Verordneter, welcher zu Gallspach in Gott seeliglichen auch in wahrer rainer Erkenndtnu� des Heil. Evangelij und Christlichen Glaubens entschlaffen ist den 22. Februar zwischen 7 und 8 Uhr Nachmittag in 1600. Jahr seines Alters im 56. deme der Allm�chtige Gott am J�ngsten Tag eine fr�liche Auferstehung, uns aber die wir in diesem Jammerthal wandeln zu seiner Zeit auch ein fr�liches und seeliges Sterbest�ndtlein verleichen wohle. Amen."
(Anonymus (Seethaler?): Markt Gallsbach. Handschrift c.1840. Marktarchiv Gallspach).

Vermutlich wurde das Grabmal von Hans Christoph Geymann im Zuge von Restaurierungsarbeiten im sp�ten 18. oder im 19. Jh. zerlegt und nur noch zwei Reliefplatten als erhaltenswert eingestuft und in die Kirchenwand eingesetzt.


Besucher der Stadtpfarrkirche St. Stefan in Baden/Wien k�nnen ein Grabmal, welches im Aufbau und der Gestaltung dem oben beschriebenen von Hans Christoph Geymann entsprechen k�nnte, noch im Originalzustand sehen. Es handelt sich dabei um den Grabstein von Katharina Lackhner, Frau des Wiener B�rgers und Mitglieds des Stadtrates Franz Lackhner, die 1571 verstarb. Im Zentrum des Grabmonumentes steht die Reliefplatte mit der Vision (Predigt) des Propheten Ezechiel �ber die Auferstehung. Flankiert wird das Relief von zwei S�ulen, dar�ber eine Platte mit einem frommen Spruch, nochmals dar�ber ein figurales Drittelkreisrelief. Unter dem Auferstehungsrelief ist das Familienbild eingebunden und ganz unten befindet sich die Grabinschrift. Die gesch�tzten Ausma�e des Monumentes sind etwa: Breite 1 Meter, H�he 2 Meter.
�hnlich ist der Aufbau des Grabmales von Otto von Traun (gest. 1572) in der Pfarrkirche H�rsching.

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Die Stiftungsurkunde der Pfarre aus dem Jahr 1343


Seit dem 12.Jh. sind die Burgen und Schl�sser in unserem Land mit Kapellen ausgestattet, die dann eine eigene Kirchweih und oft auch einen eigenen Geistlichen haben. Diese sind nicht unbedingt innerhalb der Mauern der Burg zu suchen. 

F�r Gallspach ist eine zur Veste geh�rende Kapelle erstmals 1343 bezeugt. Es ist aber anzunehmen, da� die Kapelle zu diesem Zeitpunkt schon l�ngere Zeit besteht. Sie ist vermutlich schon damals dem hl. Bartholom�us geweiht und geh�rt als Filialkirche zur Martinspfarre Grieskirchen.

Um 1340 erwirbt Eberhard V. von Wallsee, seines Zeichens Hauptmann ob der Enns, Schlo� und Herrschaft Gallspach. Er tut sich durch mehrere fromme Stiftungen hervor. Eine davon ist die L�sung Gallspachs aus dem Grieskirchner Pfarrverband und die Errichtung einer eigenen Pfarre. 

Dieser Vorgang ist in einer Urkunde, datiert mit
19. August 1343 Erchtag (= Dienstag) nach unserer lieben Frauen Scheidung), festgehalten. Daraus geht hervor, da� Propst Wernher von St.Nicola und Pfarrer Wernhart von Grieskirchen ihre Zustimmung dazu geben, da� die Kapelle zu Gallspach zur Mehrung des Gottesdienstes aus dem alten Pfarrverband ausscheide und ihr alle pfarrlichen Rechte zuerkannt werden. Die Genannten k�nnen auf die Bitte des Wallseers umso eher eingehen, als die Abfindungssumme von 40 Pfund Wiener Pfennige, nach Aussagen der �ltesten Pfarrleute, den bisher von der Kapelle bezogenen Nutzen �bertrifft. Bemerkenswert erscheint die Tatsache, da� bei der Gallspacher Kapelle G�um�rkte abgehalten werden. In der Gr�ndungsurkunde ist daher von einem Markt Gallspach die Rede.Der vollst�ndige Inhalt der Urkunde lautet:


1343. 19. August. Passau. 
Wier Wernher von Gottes Gnaden Probst. Wilhalmb Techent vnd daz Capitel ze sannd Niclas vor der Stat ze Pazzaw vnd Ich Wernhardt ze denselben zeiten Pfarer ze Grieszkhirchen Wier verjehen vnd thuen khundt allen den, die den gegenurttigen Brief sehennt vnd hoerent lesen, die nun lebent vnd hernach khunfftig werdent, daz wier vnbezwungenlich mit gesambten willen vnd zeitigem Rath algemainglich zu der zeit, do wier ez wol gethuen mochten, durch mehrung Gottesdienst haben geben lediclichen mit allen rechten dem Edlen Erbern herrn hern Eberharten von Waltsee ze den zeitten haubtman ob der Ennsz vnd seinen Erben die Cappellen ze Gailspach, die da weillent geh�rt zu vnser Pfarrkhirchen Sannt Merten ze grieszkhirchen in dem Markht Also, daz sy darzu nit mer ewiglich geh�ren sol. Da wider hat der vorgenant herr her Eberhart vnser pfarr sant Merthines khirchen ze widerlegen vnd ze einer bestattung geben viertzig pfundt pfening wienner muenz, darumben vnnser vorgenanten sannt mertens kuerchen ze Griezkhirchen ander guelt v�ll mer geschafft ist, den die vorgenannt vnser pfarr von der vorgenannten Cappellen ze Gailspach vor gehabt hat, alsz die eltisten vnd die bessten Pfarrleut bey jerem gewissen gesagt habennt. Ez soll auch dieselb Cappellen zu Gailspach von eins Bischoffs gunst vnd Vrlaub fuerbaz Ebigklich haben alle Pfarrliche Recht mit grebnus vnd mit anndern geistlichen dingen gancz vnd gar alsz ain ander Pfarr, wann sy der ehe genant herr her Eberhart von Waltsee mit seinen aigenthafften guet vnd Ers selb gewidemt hat, daz ewigclich ein Pfarrer do siczen soll vund sullen auch nur allein dahin gehen vnd auch gepfarrt sein alle die, die ze dem Hausz vnd der Vesten vnd zu dem Marckht vnd auch in dem Burkhfridt gesezzen sindt ze Gailspach, sie seint mit zeunen oder mit Graeben da vmbfangen vnd dieselben hat der Pfarrer zu Gailspach ze besorgen vnd zu beruehen an allen geistlichen dingen, alsz ain anderer Pfarherr die seinen von Recht soll. Wier verjehen auch, daz der obgenant herr Eberhart von Waltsee soll ewigclichen leihen Er vnd all sein Nachkhomben dieselb kh�rchen ze gailspach alsz ander sein khirchen, die Er von alter her gelihen hat. vnd daz die Sach vnd die Wandlung, alsz ez sich ergangen hat, also ewigclich staet vnd vnzebrochen vnd vnuerkhert beleib, dar�ber geben wier dem offtgenanten herrn hern Eberharten von Waltsee vnd allen seinen Erben vnd nachkh�mben hie den Brief versigelten mit vnnsern anhangenten Insigelen ze einem ewigen Gezeug der warhait. Desz sint Gezeug herr Ott von Lanstorff Thumbtechent vnd Chorherr ze Pazzaw vnd auch der Erber herr her Gerhoch von Stadeckh Chorherr ze Pazzau.
Der Prief ist geben ze Pazzau, da von Christes Gebuerth waren ergangen dreyzehenhundert Jahr, darnach in dem dreyundvierczigsten Jahr desz nehsten Erchtags nach vnnser frauentag zu der Schidung.


Aus einer Abschrift auf Papier im st�ndischen Archiv zu Linz. Original auf Pergament in der k.k. nieder�sterreichischen Regierungskanzlei in Wien.
(UBO�. VI, 452; Heinrich Wurm, unver�ffentlichtes Manuskript zur Pfarrgeschichte, o.J. [vermutlich 1937/38 abgefa�t] Marktarchiv Gallspach)

Das Original der Urkunde auf Pergament soll sich zum Zeitpunkt der Erfassung f�r das 1872 publizierte O�. Urkundenbuch 6 in der k.k. nieder�sterreichischen Regierungskanzlei in Wien befunden haben. Nachforschungen durch den Verfasser ab 1990 in Wiener Archiven konnten das Original nicht mehr auftreiben. Am ersch�pfendsten �u�erte man sich seitens des N�. Landesarchives. Die Quellenangabe im UBO� VI "k.k. Nieder�sterreichische Regierungskanzlei" lasse leider keinen eindeutigen Schluss auf den Bestand, in dem sich die Urkunde befinden sollte, zu. Es wurden daher alle jene Fonds �berpr�ft, in denen das Vorhandensein dieser Urkunde plausibel erschiene. Es waren dies in erster Linie verschiedenen Urkundensammlungen, wie Urkunden des Statthalterei-Archivs, Privaturkunden, Hardegger Urkunden, Klosterurkunden, Stetteldorfer Urkunden, Tullner Urkunden, Landrechtsurkunden, St�ndische Urkunden, Gemeinde- und Zunfturkunden sowie Fremde Urkunden. Ferner die Best�nde "Pfarrfassionen", "Kirchliche Inventare und Fassionen", "N�. Regierung vor 1740" und das "Klosterratsarchiv", das auf die landesf�rstliche Aufsichtsbeh�rde �ber die kirchlichen Angelegenheiten (Wirkungsbereich auch f�r Ober�sterreich) zur�ckgeht. Alle diese Recherchen verliefen leider ergebnislos.
(Dr. Waltraud Winkelbauer. Schreiben des Amtes der N�. Landesregierung, Gruppe Kultur, Wissenschaft und Unterricht, abteilung N� Landesarchiv und N� Institut f�r Landeskunde, Landhausplatz 1, 3109 St. P�lten an Dr. Wolfgang Perr vom 20. Februar 1998)


Die abschlie�ende Bemerkung im O�. Urkundenbuch S. 452 l�sst die M�glichkeit offen, dass der oder die Erfasser des Textes das Original nie zu Gesicht bekommen haben. Ihnen stand wahrscheinlich nur die zitierte Textabschrift aus dem st�ndischen Archiv Linz zur Verf�gung. Im Klosterratsarchiv des N�. Landesarchivs in St. P�lten liegen in den Kartons 159 und 189 Akten auf, die sich auf etwa 140 Bll. mit dem Patronatsstreit um die Pfarre Gallspach zwischen dem Propst von St. Nikola und Tobias von Waldberg in den Jahren 1643 bis 1645 beziehen. Darunter befindet sich eine Abschrift der gesuchten Urkunde als Aktenbeilage. Dabei d�rfte es sich um das sogenannte "Original auf Pergament in der k.k. nieder�sterreichischen Regierungskanzlei in Wien" handeln.


Voraussetzung f�r das Inkrafttreten dieses Gr�ndungsaktes war die Zustimmung des Passauer Bischofs, worum sicherlich sofort nachgesucht wurde. Die bisch�fliche Confirmationsurkunde war schon 1725 nicht mehr verf�gbar. Hoheneck berichtet aber, da� ein Regest im nun ebenfalls verschollenen, 1725 aber noch vorhandenen, Geymannischen Briefverzeichnis der Vermerk existiert, da� Bischof Gottfried II. von Wei�eneck den Stiftungsakt 1344 best�tigte und somit die Pfarrerhebung perfekt war. 


"[...]Unterdessen hat auf Villgedachtes Herren Eberharden von Walsee Bewegliches ansuechen erstgedachtes Jahr 1344 Weyl. Gottfried Bischoff zu Passau, solche St�fftung Confirmiert und die Kirchen zu Gallspach zu einer Pfarr erhoben, allein da� original von diser bulle ist nicht vorhandten, sondern derselben Innhalt blo� in der Gaimanischen Brieffs Verzeichnus Vorgem�rckhet."
(Pfarrurbar Gallspach 1725. O�LA Musealarchiv Hs 83, S.3).

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Die Pfarrherren bis zur Gegenreformation  

1344 (?), 1358

Zott Heinrich

Es ist anzunehmen, dass er bald nach der Pfarrgr�ndung als erster Pfarrer bestellt wurde.
(Pfarrurbar Gallspach 1725; O�LA, Musealarchiv, HS 83)

1373

Hartnid, Sohn des Leuthold von Marchtrenk

(Pfarrurbar Gallspach 1416. O�LA, Musealarchiv, HS 81)

1396

Symon

(UBO� XI, 490)

? - 1429

Annolf Wolf

(O�LA, Geschlechter, Geumannurkunde Nr. 7, 1429 Februar 23)

1429 - ?

Taschner Wernhard

(O�LA, Geschlechter; Geumannurkunde Nr. 7, 1429 Februar 23)

?

Die Namen von zwei Pfarrherren sind bislang noch nicht bekannt.

Vgl. dazu den Vermerk zu Visitation 1544
"
[...] der Pfarrer [Wolfgang Leitner] ist selbelfter[...]"

Dies ist meines Erachtens so zu interpretieren, dass Pfarrer Leitner der elfte in Gallspach t�tige Pfarrherr war.
(Franz Berger - Wilhelm G�rtner, Heimatkunde, 4.Heft, Ried 1911; Karl Eder: Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung. Linz 1932, S. 257). 

1470/90

Albrechtsheim Wolfgang von

Er soll anschlie�end als Stadtpfarrer nach Eferding gegangen sein. Der Stammsitz der Albrechtsheimer lag bei Eberschwang. Die Eltern Wolfgangs waren Michael Albrechtsheimer und dessen Gattin Benigna, geb. Treutlkofer. 
(Johann Haslinger: Beitr�ge zur Pfarrgeschichte. Manuskript 1956. MA Gallspach)

1500

Haimbsbach Wolfgang

 
1518 - 1538

Sch�tz Johann

1538/39 - 1544

Leitner Wolfgang

Wird als Pfarrbenefiziat und elfter Pfarrer von Gallspach genannt.
Ein Visitationbericht von 1544 vermerkt:[...]
der Pfarrer [Wolfgang Leitner] ist selbelfter[...]

1550/60

Kh�singer Stefan

Evangelischer Pr�dikant 

1572

Lienhard
Schneider (?)

"Herr Lienhard"

Evangelischer Pr�dikant

Nachgewiesen in einem Kaufbrief vom 27. November 1572. 
(Heinrich Wurm: Pfarrgeschichte. Manuskript. Kopie im Marktarchiv Gallspach. Er verweist auf: Protokoll �ber allerlei Abhandlungen der Herrschaft Tollet 1569-76.)

1600

Scotus (Schott) Georg

Evangelischer Pr�dikant 

1624

Krammauer Augustin

Evangelischer Pr�dikant 

1633

Zann Karl

Provisor

1635 K�ck Anton

Provisor 

1636/1637

Brandlin Mathias

Im Jahr 1637, am 30. April, ist in Gott seelig entschlafen der ehrw�rdig in Gott geistlich edl und wohlgelehrte Herr Mathias Brandlin von Walt aus Schwaben, welcher der erste katholische Pfarrherr nach dem Luthertum in Gallspach gewesen ist, und hernach den 2. Mai christlich und wohl zur Erde bestattet ist worden, dem Gott der Allm�chtige eine seelige Ruhe und fr�hliche Urstandt verleihen wolle. Amen.
(Pfarrarchiv Gallspach, Sterbebuch Tom I, pag. 4)

 

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Bearbeitungsdatum: 28. August 2002