Ein Schauspiel von Paul Mommertz.

Inszenierung im Rahmen der Landesausstellung "Wert des Lebens".

 

Thema? 

Die " Endl�sung der Judenfrage " 1942 nach den Originaldokumenten des historischen Ereignisses.


 

Wann?

Do,

6. Mai 2004,

17.00 Uhr

Fr,

7. Mai 2004,

20.00 Uhr

Sa,

8. Mai 2004,

20.00 Uhr

Do,

13. Mai 2004,

17.00 Uhr

Fr,

14. Mai 2004,

20.00 Uhr

Do,

15. Mai 2004,

20.00 Uhr

Fr,

21. Mai 2004,

20.00 Uhr

Sa,

22. Mai 2004,

20.00 Uhr

                                               Einlass 30 Minuten vor Spielbeginn.

 

Wo?

KULTURTREFF . ALKOVEN (beim Schloss Hartheim - Anreise)

 

Karten?

Vorverkauf bei allen Raiffeisenbanken Ober�sterreichs

- 12 � im Vorverkauf

- 14 � an der Abendkassa

- 10 � f�r Sch�ler, Studenten, Pensionisten, Arbeitslose und Behinderte

Reservierung unter 07274 / 7125 bzw. 0664 / 480 58 94 m�glich.


Zur�ck 

 Inhalt des St�ckes 

Das B�hnenst�ck von Paul Mommertz beruht auf den Originaldokumenten der Wannseekonferenz, die am 20. Januar 1942 in einer Villa am Berliner Wannsee stattfand. Rangh�chste Vertreter der Ministerialb�rokratie und der SS, darunter Reinhard Heydrich als Gastgeber und Wortf�hrer, besprechen den geplanten V�lkermord.

Die systematische Vernichtung von 11 Millionen Menschen wird zum Thema der 90 min�tigen Konferenz.

Das Problem ist rein logistischer Natur, ein Jonglieren mit Zahlen, nicht mit Menschenleben, es geht nicht mehr um das OB, es geht nur mehr darum WIE.

Beklemmend und authentisch schildert das St�ck die B�rokratie und den Verwaltungsapparat des Terrors. Der funktionale Mensch delegiert sein Gewissen an die befehlsgebende vorgesetzte Stelle. Die Herren trinken Kaffee und Cognac, es herrscht eine lockere Atmosph�re, es wird gelacht, gescherzt und �ber die Endl�sung diskutiert.

Gesetzgebung und Diplomatie bed�rfen der Abstimmung, Kompetenzstreitigkeiten m�ssen ausger�umt werden, Zusammenarbeit und Koordination, darauf kommt es an. Ein ganz normales Arbeitstreffen? Das Grauen dr�ckt sich durch die Normalit�t aus, die Selbstverst�ndlichkeit und auch die Gewissheit richtig zu handeln, einen Auftrag zu erf�llen im Sinne der privilegierten Rasse.

Sie sprechen v�llig offen �ber die verschiedenen effektivsten Techniken des Massenmords.

Die Zuschauer erwarten sich Monster und treffen auf 15 intelligente M�nner, die ihnen erschreckender Weise manchmal sogar sympathisch sein werden.
Zur�ck 


Kombination zur Landesausstellung

Diese Inszenierung ist auf Grund des Themas � Wert des Lebens" eine optimale Erg�nzung zur Landesausstellung und Sie k�nnen eine F�hrung gerne mit einem Vorstellungsbesuch im Anschluss verbinden.

 

Die �ffnungszeiten: Mo. u. Fr.: 9.00 � 15.00 Uhr; Di. � Do.: 9.00 � 16.00 Uhr; So.: 10.00 � 17.00 Uhr; samstags ist geschlossen  (Anmeldung zu F�hrungen unter ++43 7274 6536 544).

 

Die Zeit bis zum Einlass in den KULTURTREFF. ALKOVEN f�r das Theaterst�ck  �Die Wannseekonferenz � k�nnen Sie zum Beispiel im Schlosscaf� verbringen.

Zur�ck 

Das Plakat (DIN A2)

Zur�ck 

Das Team

Veranstalter:

Regie:

Regieassistenz:

B�hnenbild:

Technische Leitung:

Management:

Pressearbeit:

Gemeinde Alkoven

Isolde Christine Wabra

Silvia Allmer

Bruno und Elisabeth Lipp

Werner F. Lorenz

Karl Heinz Malzner, Isolde Wabra

Walter Deil

D i e   S c h a u s p i e l e r:

Johannes Stelzhammer

als: Reinhard Heydrich
Engagements: Linz / M�nchen / Bautzen / Halle / Berlin
Film und Fernseherfahrung

Thomas Sch�chl

als: Adolf Eichmann

Engagements: Landestheater Linz / Theater des Kindes / Salzburg / Theater Unser u. v. a.

Johannes Prugger

als: Wilhelm Kritzinger

Engagements: Wien ( u. a. Theater an der Josefstadt )          Hannover / Basel u. v. a.

Helmut Gebeshuber

als: Dr. Wilhelm Stuckart

Engagements: Wien / Innsbruck / Z�rich / Landestheater Linz 

Film und Fernseherfahrung

Peter Malzer

als: Dr. Rudolf Lange

Engagements: Landestheater Linz / Theater des Kindes / Theater Ph�nix / Stadttheater Dinkelsb�hl - BRD / KuK-Theater - Linz / Sommertheater Schwanenstadt / ...

Ulrich Scherzer

als: Dr. Alfred Meyer

Engagements: Landestheater Linz / Esslingen / Schleswig

Stuttgart u. v. a

Film und Fernseherfahrung

Josef Krenmair

als: Martin Luther 

Engagements: Wien / Phoenix Linz / Stadttheater Baden u. v.a. Film und Fernseherfahrung

Christian Scharrer

als: Dr. Josef B�hler

Engagements: Landestheater Linz / Theater des Kindes

Josef Forster

als: Heinrich M�ller

Engagements: Landestheater Linz / Stadttheater Steyr           

Kurtheater Bad Hall

Horst Finger

als: Erich Neumann

Engagements: Theater Ph�nix / Kabarettsoloprogramme

Deil Karl

als: Otto Hofmann

Engagements: Atelierb�hne Alkoven / ATW- Linz

Karl Heinz Malzner

als: Dr. Georg Leibbrandt

ehem. Atelierb�hne Alkoven

Matthias Thonhauser

als: Dr. Roland Freisler

Engagements: Forumtheater Wien / ATW- Linz

Reischl G�nter

als: Dr. Gerhard Klopfer

B�hnendeb�t

Isolde Wabra

als: Sekret�rin

Engagements: Staatstheater Karlsruhe / Salzburger Festspiele

neues Theater Halle / Hansa Theater Berlin u.v.a.

Film und Fernseherfahrung

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 Die Regisseurin 

Isolde Christine Wabra

Worte zur Inszenierung: 

Beinahe jedem ist die Wannseekonferenz ein Begriff, aber wie ist es m�glich, dass 15 gebildete M�nner aus gutem Hause, Familienv�ter, die H�lfte unter 40 Jahre alt, �ber die besten und einfachsten Methoden der Menschenvernichtung sprechen, so selbstverst�ndlich als handle es sich um Ungeziefer.

Der Mensch funktioniert immer nach dem gleichen Prinzip- heute wie damals. 
Die Zeit ver�ndert den Blickwinkel, aber der Mensch bleibt Mensch- heute wie damals.
Bessere Menschen werden nicht in ein System hineingeboren � heute wie damals, deshalb ist es wichtig nicht zu vergessen, wozu er f�hig ist, der Mensch.

Die Banalit�t des B�sen begegnet dem Zuschauer an einem Ort, der von der Geschichte gebrandmarkt ist. Das Schloss Hartheim, eine der gr��ten Mordanstalten im Rahmen des Euthanasie - Programmes des Dritten Reiches, mahnt uns, dass es sich nicht nur um ein Theaterst�ck handelt. Wir werden mit Opfern und T�tern konfrontiert, es ist eine Begegnung mit unserer Vergangenheit, unserer Geschichte und den menschlichen Abgr�nden.

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Geschichtliche Hintergr�nde

Mord wird zum Programm, alle finden es selbstverst�ndlich, aber wie kam es dazu?

Die Geschichte unterteilt in 4 Phasen:

1. Phase, 1933-1935

Ausschaltung aus dem �ffentlichen Leben

30. Januar 1933: Adolf Hitler wird Reichskanzler. 
Boykott-Versuche, einzelne antisemitische Ma�nahmen auf Grundlage der durch Notverordnung und Erm�chtigungsgesetz gewonnenen Scheinlegalit�t. Ausschaltung aus dem �ffentlichen Leben. Verst�rkter Druck auf Juden, um sie zur Auswanderung zu dr�ngen.

2. Phase, 1935-1938

Isolierung und Degradierung. 

N�rnberger Gesetze �zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre� und �Reichsb�rgergesetze�: Juden sind keine B�rger, nur noch Staatsangeh�rige.

NS- Strategie f�r die Auswanderung.

3. Phase, 1938-1941

Vertreibung, Hass und Terror, Entrechtung.

Judenpogrome, Massendeportationen nach Lagern im ehemaligen Polen. 
9./ 10. November 1938 �Reichskristallnacht�. Zahllose Gewaltaktionen, Synagogen werden verw�stet oder in brand gesetzt, Demolierungen von Wohnungen und Schulen. Mord, Vergewaltigung, Pl�nderung, Massenverhaftungen, Einweisung in Konzentrationslager, Gesetze und Verordnungen berauben die Juden ihres Besitzes, Arisierung, Vertreibung nach dem von Adolf Eichmann entwickelten � Wiener �Modell. Entfernung aus der Wirtschaft, Berufsverbot, Judenbann, Verbot des Besuchs deutscher Schulen.

4. Phase, 1941-1945

�Endl�sung durch Vernichtung�

20. Januar 1942: Die Wannseekonferenz.

Zerst�rung j�discher Kultur, Verfolgung der Juden in den besetzten Gebieten.
Planm��ig forcierte Massenvernichtung durch Erschie�en, Vergasen, Tod durch Arbeit.
Rund 6 Millionen Juden kommen ums Leben.

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Bericht eines �berlebenden

Aus �Wir haben es gesehen.�
Augenzeugenberichte �ber Terror und Judenverfolgung im Dritten Reich, Hamburg 1962

Die Grube war etwa vierzig bis f�nfzig Meter lang, acht bis zehn Meter breit und anderthalb Meter tief. Man hatte sie vor langer Zeit gegraben, weil man Erde f�r die Ziegelfabrikation brauchte. Die Arbeitsmethode der �Todesengel� war folgende. Auf jeder Seite der Grube standen vier SS - Leute. Zwei von Ihnen f�hrten die Opfer heran, und zwei erschossen sie. An jede Seite der Grube wurden jeweils zwanzig Gefangene gef�hrt. Jene, die rechts standen, wurden vor die M�rder auf der rechten Seite gef�hrt., und die, die links standen, vor die M�rder auf der linken Seite. 

Schlie�lich kam die Reihe an meinen Freund. Als wir uns verabschiedeten, gaben wir uns die Hand und segneten einander: �Gott sei mit dir. Eine gute Reise zu denen, die f�r die Heiligung Seines Namens get�tet wurden.� Wer get�tet wird, weil er Jude ist, wird sicher nicht die H�lle kennenlernen. Ein SS - Mann packte ihn und ein anderer mich. Sie stie�en uns an den Rand der Grube und drehten uns um, damit die Kugeln uns von hinten tr�fen. Der SS Mann trat zur�ck, und mein Freund wurde sofort erschossen. Sie feuerten aus einer Entfernung von drei Metern. Er fiel in die Grube. Da ich hinter dem SS- Mann stand, konnte ich alles sehen. Dann machten sie es mit mir genauso.

Ein SS - Mann kam an mich heran, brachte mich in die richtige Stellung und trat beiseite.

So empfing auch ich die Gabe, die Kugel ...

Ich wurde mit solcher Gewalt niedergeworfen, dass ich dachte, ich sei bereits im Jenseits. Zwei oder drei Minuten lang wusste ich nicht, was geschehen war. Gl�cklicherweise hatte die Kugel meinen K�rper sofort wieder verlassen. Mein Blut floss wie aus einem Wasserhahn. Sp�ter f�hlte ich mich etwas besser, aber ich war immer noch verwirrt. Die Kugel hatte mich am Nacken getroffen, zwei oder drei Zentimeter unter dem Ohr, und war direkt neben der Nase wieder ausgetreten. Da der Schuss von der Seite gekommen war, fiel ich auf die rechte Seite der Grube. Dann h�rte ich einen der SS - Leute zu dem Mann hinter ihm sagen, er solle mich richtig in die Grube werfen, um Platz f�r die anderen zu schaffen. Er packte mich bei den F��en, aber es ging nicht. Der SS - Mann sagte zu ihm: �Warum packst du ihn nicht am Kopf ?� Er zog mich am Kopf hoch und warf mich auf die bluttriefenden K�rper, von denen einige noch schwach atmeten. Als er mich hineinwarf, stie� er mich heftig, und in diesem Augenblick merkte ich, dass ich noch nicht tot war. Ich fiel etwa zwei Meter vom Rand entfernt in die Grube auf einen gro�en Leichenhaufen. 

Von der anderen Seite h�rte ich, wie ein Mann, auf den sie bereits geschossen hatten, auf Ungarisch um eine zweite Kugel bat. Er bekam sie sofort. Glaubt mir, mein �berleben in diesem Augenblick hing von meiner Geistesgegenwart ab. Ich dachte: �Habe ich nicht wenigstens einen ruhigen Tod verdient? Habe ich nicht genug gelitten? Ich bin so und so verloren. Ich bin erschossen worden, ich bin tot, aus. All meine Leiden sind vorbei.� Um nicht allzu viel Blut zu verlieren, hatte ich mich so gelagert, dass meine Wunden hochlagerten. Pl�tzlich sah ich wie mehrere SS - Leute die Grube mit Taschenlampen ableuchteten, um zu sehen, ob noch einer am Leben war. Wenn sie jemand noch lebendig fanden , sagten sie: �Der atmet noch�, und jagten ihm sofort eine Kugel in den Leib. Sie bemerkten mich nicht, und falls sie mich doch entdeckten, sahen sie wahrscheinlich eine so f�rchterliche Wunde, dass sie nicht annehmen konnten ich sei noch am Leben.

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Die Teilnehmer von 1942

Heydrich der Gastgeber

B i o g r a p h i e:

  • REINHARD Heydrich ( 1904-1942 )

  • Chef der Sicherheitspolizei, des SD und des RSHA.

  • Stellvertretender Reichsprotektor von B�hmen und M�hren.

Heydrich galt seit 1938 als Schl�sselfigur bei der Vertreibung und Ermordung der Juden aus Europa.
Der SD spielt sich seit der Annexion �sterreichs durch die Organisation der Zwangsauswanderung in den Vordergrund. 
Novemberpogrom 1938: Heydrich veranlasst 26 000 Juden in Deutschland in Konzentrationslager zu inhaftieren.
Beginn des Krieges: 1. September 1939
Anordnung Heydrichs: Gettoisierung der Juden in Polen
�berfall auf die Sowjetunion: Befehl von Heydrich:
Exekution kommunistischer Funktion�re und Juden
31. Juli 1941: Erm�chtigungsschreiben von G�ring zur Durchf�hrung der �Endl�sung der Judenfrage�. Heydrich plant die Ermordung von 11 Millionen europ�ischen Juden.

1904 geboren in Halle an der Saale als Sohn eines Komponisten und Konservatoriumsdirektors. Katholisches Gymnasium.
1920 Freikorpsk�mpfer.
1922 Eintritt in die Reichsmarine als Oberleutnant zur See.
1931 wegen gebrochenen Eheversprechens in Unehren entlassen; Eintritt in die NSDAP und SS
1932 Juli, von Himmler mit dem Aufbau der Leitung des Sicherheitsdienstes beauftragt.
1933 Leiter der Bayerischen Politischen Polizei.
1934 Chef des geheimen Staatspolizeiamtes in Berlin.
1936
Chef der Sicherheitspolizei.
1939
Chef des Reichssicherheitshauptamtes ( RSHA )
1942
 
20. Januar, Die Wannseekonferenz
27. Mai, Attentat tschechischer Widerstandsk�mpfer in Prag
4. Juni, Tod durch die Folgen des Attentats

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Originaldokumente

Einladung des Unterstaatssekret�rs Luther zur Wannseeskonferenz

Einsatzgruppen-Karte

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